Natursteine erleben seit einigen Jahren ein regelrechte Renaissance. Weltweit stehen uns heute geschätzte 5000 Natursteine zur Verfügung. Diese kaum zu überblickende Anzahl von Sorten gliedern sich in nur ca. 30 – 40 Gesteinsarten und diese wiederum in drei Gesteinsfamilien:

  • Magmatische Gesteine (Tiefen- und Ergußgestein)
  • Sedimentgesteine (Ablagerungs- und Niederschlagsgestein)
  • Metamorphe Gesteine (Umwandlungsgesteine)

Magmatische Gesteine
Hierzu gehören die beiden Untergruppen Tiefengesteine und Ergußgesteine. Die bekanntesten Vertreter der Tiefengesteine sind sicherlich die Granite. Sie treten hauptsächlich in den Farben Rötlich/rot, weiß/grau und gelblich auf. Sie sind niemals bunt texturiert, sondern fein bis grobkörnig, richtungslos strukturiert. Schwarze Granite gibt es nicht. Granit hat den höchsten Quarzanteil aller Gesteine. Quarz ist chemisch gebundene Kieselsäure. Darauf resultiert der extrem hohe Härtegrad von 6 – 7. Stahl hat eine Härte von 5. Da Granit aus der Verschmelzung verschiedener Mineralien resultiert, bedeutet dies: Verschiedenartigkeit des Materials. Es ist also weder musterkonforme noch durchgehend gleichartige Auslieferung möglich. Selbst innerhalb eines Granitblockes fallen die Gesteinsschichten unterschiedlich aus.

Allgemein betrachtet verfügen Granite über recht gute technische Werte der Druck-, Biegezug- und Abriebfestigkeit. Jedoch ist die Wasseraufnahmefähigkeit unterschiedlich stark ausgeprägt. Hierdurch wird zum einen die Frostbeständigkeit und zum anderen die Fleckempfindlichkeit sowie Reinigungsfreundlichkeit beeinflusst. Je weniger Wasseraufnahme umso besser.

Weitere Tiefengesteine sind Syenit und Gabbro. Syenit sind häufig rötlich und grau. In seltenen Fällen auch blau/grau und kräftig blau wie zum Beispiel Azul Bahia. Der Unterschied zu Granit ist hier, der minimale Quarzanteil. Gabbro ist der im Handel (fälschlich) bezeichnete schwarze Granit. Eine bekannte Sorte ist Nero-Impala aus Südafrika.

Ergußgesteine haben im Innenbereich keinerlei Bedeutung. Sie werden hauptsächlich im Außenbereich genutzt. Diese sind bekannt als Basalt, Porphyr, Melaphyr.

 


Sedimentgesteine
Sie werden nach ihrer Entstehungsart in 3 Gruppen eingeteilt. Bekannt sind sie als Kalksteine, Kalksandsteine, Sandsteine, Grauwacke, Tonschiefer, Muschelkalk, Dolomit, Jura-Marmorsorten, Travertin und Solnhofer Plattenkalke. Sie alle sind Weichgesteine, das heißt sie sind nicht immer resistent gegenüber mechanischer Beanspruchung, das heißt bei manchen Sorten erhöhte Kratzempfindlichkeit und ähnliches. Eine Politur kann in manchen Fällen nicht oder nicht dauerhaft erzielt werden.

Metamorphe Gesteine
Dies sind Umwandlungsgesteine, das heißt bereits gefestigte Gesteine wurden in großer Tiefe, unter hohem Druck und hohen Temperaturen, umgewandelt. Zu dieser Familie gehören die Gneise, Quarzite, Glimmerschiefer, Dolomit und Marmor, der aus Kalksteinen hervorgegangen ist.

Die Gneise entsprechen wiederum im allgemeinen den Graniten mit ihren guten technischen Werten. Gneise sind ursprünglich Granite.

Marmor ist im Erscheinungsbild immer hell. Dunkle oder schwarze Sorten existieren nicht. Ihre Zusammensetzung lässt viele Marmorsorten Fleck- und Kratzempfindlich sein.

 


Jedoch gilt für alle Sorten:

  • Es ist ein Naturstein und nicht wie viele andere Beläge industriell herzustellen. Eine heute getroffene Kaufentscheidung verliert auch nach Jahren nicht an Aktualität, da Naturstein von zeitloser Eleganz ist.
  • Naturstein lässt sich in nahezu unendlicher Formenvielfalt und Kombination anwenden. Er ist nicht wie industriell gefertigte Waren an vorgegebene Maße gebunden.
  • Jede Natursteinarbeit ist ein Unikat. Speziell auf Ihre Wünsche zugeschnitten.
  • Bei richtiger Materialauswahl werden durch die Langlebigkeit und die einfache Reinigungsmöglichkeit die Anschaffungskosten während der Nutzungsdauer schnell amortisiert.
  • Die natürliche Schönheit ist mit nichts anderem zu vergleichen.
  • Sehr gute Eignung als Bodenbelag für erhöhte hygienische Anforderungen (Allergiker, Staubmilbenfreiheit usw.)

Pflege
Ein Naturstein will natürlich behandelt werden. Für die meisten Natursteinböden mit glatten, geschliffenen oder polierten Oberflächen genügt das gelegentliche feuchte Wischen mit warmen Wasser, dem ein pH-neutrales rückfettendes Wischpflegemittel in geringer Dosierung zugesetzt ist. Die Rückfettungskomponente im Wischwasser bewirkt nach und nach eine Verengung der Kapilaren des Steins, macht ihn weniger saugfähig und damit auch weniger schmutzempfindlich und trägt auf die Dauer zu einem angenehm seidigen Aussehen bei. Darüber hinaus bietet die chem. Industrie verschiedenste Mittel an, um zum Beispiel stark begangene Bodenbereiche und vielbenutzte Treppen vor übermäßigem Verschleiß oder Abrieb zu schützen. Man unterscheidet Fleckschutzmittel und Imprägnierungen, Versiegelungen, Wachse, Flüssigpolitur und Konservierung mit Farbtonvertiefern, sowie Fleckentfernungsmittel. Alle chem. Mittel sollten jedoch erst nach Vorversuchen an unauffälliger Stelle auf den gesamten Boden aufgetragen werden. Eine Überdosierung oder Verwendung an falscher Stelle führt schnell zu unschönen Pflegemittelrückständen.